Biografie

Konrad Schittek wurde 1946, als der mittlere von drei Brüdern in Hamburg geboren. Die Eltern, Gerd und Helga, hatten sich auf der Hamburger Hochschule für bildende Künste kennengelernt. Somit war schon das Künstlerische in seine Wiege gelegt. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Lehre als Farbenlithograph. Voraussetzung hierfür sind handwerkliches Können, Zeichentalent und eine gute Farbwahrnehmung. Unter anderem, weil alle lithographischen Arbeiten noch in Handtechnik ausgeführt werden mussten.

Nach dem Militärdienst als Musiker, arbeitete er in Kapstadt, im Kongo und anderen Ländern. Lithographen waren in dieser Zeit sehr gesuchte Fachleute. Zurück in Hamburg begann er ab 1976/1977 seine Selbstständigkeit mit Zeichnungen, Kunstdrucken, Lithographien auf Stein und Aquarellen. Er hatte eine eigene Werkstatt und stellte in Hamburger Galerien aus. Sein Vater Gerd gab ihm 1978 den Tipp, es doch einmal mit der Malerei auf Fliesen zu probieren. Mit 31 Jahren, begann er mit der Fliesenmalerei, die sich schnell zu einer kleinen Maufaktur vergrößerte. 1981 und 1982 wurden seine Söhne geboren.

Diese Form der Kunst benötigt zusätzlich noch das keramische Fachwissen über Tone, Glasuren und das Brennen. Einmal bemalte Fliesen können nicht korrigiert werden und das Enderbenis wird erst nach dem Brennprozess sichtbar. Über diese interessanten Arbeiten und seine Ausstellungen in Norddeutschland hat man gerne berichtet, so auch in der viel gelesenen Bau- und Wohnzeitschrift „Das Haus“. Fälschlicherweise, und das war entscheidend, wurde dort geschrieben, dass hier jede Fliese auf Wunsch nachgemacht werden könne. Seither begannen die Anfragen von Handwerkern und Versicherungen nach alten, nicht mehr im Handel erhältlichen Fliesen für Reparaturzwecke und Ausbesserungsarbeiten.

Schnell war klar, dass nicht alle Fliesen nachgebrannt werden konnten – gleichzeitig wurde deutlich, welch große Nachfrage hierfür besteht. An eine Vorhaltung von Ersatzfliesen für Schadensfälle hatten bisher nur wenige gedacht - Fliesenfabriken und Fachgeschäfte überhaupt nicht, einzig einige Verlege Betriebe hatten sich altes Material aufbewahrt, entweder für Gewährleistungszwecke oder weil man die Restmengen nicht wegwerfen wollte. Auch die Endverbraucher legen sich nur selten Reservefliesen zurück. Für fast alle Produkte kann man in Deutschland Ersatzteile nachkaufen, für Fliesen gilt das so gut wie gar nicht – eine Marktlücke war entdeckt! Parallel zur Fliesenherstellung fing damals die ständige Suche nach Restbeständen der immer wieder gefragten Modelle an. Bei Fliesenlegern und alteingesessenen Fachbetrieben wurden wir fündig. Es begann die intensive Beschäftigung mit der Materie, das Sammeln von Informationen über die verschiedenen Hersteller, Qualitäten, Formate, Glasuren etc.  

1988 wurde die Fliesenhandel Konrad Schittek GmbH gegründet und der Handel mit Reparaturfliesen löste die künstlerische Arbeit ab. Das Lager und auch die Anfragen der Kunden wuchsen und 1996 war ein Umzug ins Alte Land nach Hamburg-Francop nötig um die Mengen an Reparaturfliesen vorzuhalten. Weitere 10 Jahre war ein weiterer Umzug aus Platzgründen nötig. Diesmal nach Hamburg-Sinstorf in viel größere Räume und moderne Hochregallager. 

Seine beiden Söhne sind mit dem Unternehmen aufgewachsen und arbeiten fest seit 2004 und 2009 im Unternehmen mit. Im Jahr 2014 hat Konrad Schittek das Unternehmen an Felix und Jan Schittek übergeben, die seine Idee in der zweiten Generation fortführen. Seine Kunst betrieb er neben dem Aufbau der Firma aber weiter. 1986 zog er mit der Familie ins Alte Land südwestlich von Hamburg und fing an Eindrücke aus der Region festzuhalten – die meisten davon allerdings als Aquarelle und nicht auf Fliesen. Seitdem sind viele Bilder von den Obstplantagen, Bauernhöfen, Kirchen und Ortschaften an der Este von Hamburg bis Buxtehude entstanden. Die Schönsten davon sind 2011 in dem Buch „Von Hamburg nach Buxtehude entlang der Este“ im Husum Verlag erschienen (ISBN 978-3-89876-586-2).


In einem weiterem Buch hat Konrad Schittek die Kunstwerke seines Vaters Gerd Schittek zusammengestellt und betextet. Oevelgönner Ansichten - Postkarten, Schiffsmodelle und Bilder aus der Werkstatt von Gerd Schittek (ISBN 978-3-89876-904-4).